Schloss Merseburg – Darum musst du die Perle an der Saale gesehen haben
Auf einer Anhöhe über dem Fluss Saale, thront der imposante Schlossberg von Merseburg. Die reizvolle Anlage umfasst das Schloss Merseburg sowie den Dom St. Johannes und Laurentius. In früheren Zeiten war die Anlage Königspfalz der Ottonen und Residenz der Herzöge. Seit 1815 wird das Schloss als Verwaltungssitz genutzt und ist heute auch Sitz der Kreisverwaltung Saalekreis.
Wiege der Stadt Merseburg
Die Hansestadt Merseburg wurde bereits in prähistorischer Zeit besiedelt. Belegt wird dies durch Funde von Keramik aus der Jungsteinzeit, die man in Gräbern gefunden hat. Eine Erste Erwähnung Merseburgs findet sich um die Zeit 830 bis 850 im Hersfelder Zehntverzeichnis als „Mersiburg„.
Unter Heinrich I. (875-936) wurde die bereits vorhandene Burg zur Pfalz ausgebaut und mit einem Mauerring versehen. Im Mittelalter profitierte der Handel der Hansestadt von seiner guten Lage an der Reichsgrenze im Saale/Elbe Gebiet. Die bereits existierende Saale-Brücke unterhalb der Burg wurde sogar noch von Kaiser Barbarossa (1122-1190) beurkundet.
Eine erste Erwähnung der Stadt findet sich im Ortsverzeichnis „Hersfelder Zehntverzeichnis“ von 830 als „Mersiburg“
Schloss Merseburg im Laufe der Geschichte
Das erste Schloss wurde unter dem Bischof Heinrich von Waren zwischen den Jahren 1245 und 1265 auf dem Pfalz Gelände erbaut. 1470 und 1500 Neubau des Schlosses unter Bischof Thilo von Trotha zu einer Dreiflügelanlage mit dem Dom als vierten Flügel. Zwischen 1605-1608 erfolgten tiefgreifende Um- und Ausbauten unter Herzog Georg I. von Sachsen. Der damalige Baumeister war Melchior Brenner. Auch der
Neptunbrunnen im Innenhof stammt noch aus dieser Epoche. Ab 1815 ließ die preußische Bezirksregierung die Wehranlage renovieren. Im Anschluss diente sie als Verwaltungssitz. Bei Luftangriffen im 2. Weltkrieg wurde der Ostflügel des Schlossen ein Raub der Flammen. Der Wiederaufbau konnte originalgetreu im Jahr 1971 abgeschlossen werden. Heute befindet sich im Schloss Merseburg die Verwaltung des Saalekreises, die Kreismusikschule sowie das Kulturhistorische Museum mit seinen Dauerausstellungen.
Sehenswertes im Schloss
Das Schloss Merseburg kombiniert architektonische Elemente der deutschen Spätgotik sowie der Renaissance. Sehenswert sind insbesondere der Prunkerker am Nordflügel sowie die Wendeltreppe des Kammerturms. Daneben findest du Wappentafeln, Portal und Erker aus der Spätgotik.
Das Kulturhistorische Museum im Ostflügel bietet dir spannende Einblicke in die historische und wirtschaftliche Entwicklung der einst bedeutsamen Stadt Merseburg.
Das Schloss Merseburg als Bild für dein Zuhause
Verschönere dein Zuhause mit Motiven der Hanse. Wähle aus verschieden Aufnahmen und lass dir das Bild auf Leinwand oder im Holzrahmen liefern.
Alle Motive sind original „Made in Hamburg“ by Hansestaedte.com.
Das Museum enthält:
- Über 2.000 wertvolle Exponate aus der Ur- und Frühgeschichte der Region,
- Einblicke in die mittelalterliche Pfalz- und Bistumsgeschichte,
- Kunst- und Kultur aus des damaligen Herzogtums Sachsen-Merseburg,
- Europas größte Feuerzeugsammlung,
- Stadtgeschichte Merseburgs und des angrenzenden Chemiepark Leuna,
- wechselnde Sonderausstellungen wie moderne afrikanische Ebenholz Skulpturen aus Makonde-Holz.
Das Bistum Merseburg
Der Merseburger Dom basiert auf dem im Jahr 968 geschaffenen Bistum von Merseburg. Otto I., Sohn von Heinrich I. hatte auf dem Lechfeld die Ungarn geschlagen und fand bei der Synode / Konzil in Ravenna bei der Katholischen Kirche Unterstützung für die Gründung des Erzbistum von Magdeburg mit unterstellten Bistümern Merseburg, Zeitz und Meißen. Als erster Bischof von Merseburg wurde der Benediktinermönch Boso aus dem Kloster des Ortes vereidigt.
Dom St. Johannes und Laurentius
Der Merseburger Dom ist sogar noch etwas älter als das Schloss. Bischof Thietmar von Merseburg legte den Grundstein bereits im Jahre 1015. Die feierliche Eröffnung fand sechs Jahre später unter Anwesenheit von König Heinrich II. vom Adelsgeschlecht der Ottonen statt. Der König beschenkte das Bistum reich, da er sich von der Gründung eine stärkere Besiedlung der noch slawisch geprägten Ostmark durch deutsche Siedler versprach. Sehenswert ist auch die dreischiffige Hallenkrypta mit ihren markanten Pfeilern.
In dem frühromanischen Mausoleum wurde König Rudolf von Schwaben beigesetzt. Dieser verlor in der Schlacht von Schlacht bei Hohenmölsen, an der weißen Elster gegen König Heinrich IV. sein Leben. Weltberühmte ist auch die Friedrich Ladegast Orgel von 1855 mit 5687 Pfeifen und dem barockem Prospekt. Eine weitere Orgel von Ladegast findest du in Bartholomaei Kirche in Altenburg. Der Dom ist heute Teil der „Straße der Romanik“ auf der du Kirchen und Klöster aus jener Epoche erwandern kannst.
Der romanische Dom zu Merseburg ist Teil der „Straße der Romanik“, die du erwandern kannst.
Schlosspark von Merseburg
Von der Nordseite des Schloss hin zum Salon erstreckt sich der großzügige Schlosspark. In den Anfangsjahren zwischen dem 10.-13. Jahrhundert, war dieser Teil der Anlage ein königlicher Wirtschaftshof. Erst viel später im ausgehenden 17. Jahrhundert, entstand hier ein barocker Lustgarten. Später wurde er von Peter Joseph Lenné (1789-1866) neu gestaltet.
Den um 1730 von Johann Michael Hoppenhaupt erbaute Schlossgartensalon kannst du heute für Konzerte, Kongresse und Tagungen mieten. Erst im Jahr 1968 erhielt der Schlossgarten von Merseburg sein aktuelles Aussehen im formalen Stil.
Die Rabensage von der Saale
An der Westseite des Schlosses im Vorhof findest du den historischen Vogelkäfig auch Voliere genannt. Einer Sage aus dem Mittelalter nach, soll der Rabenkäfig den darin befindlichen Vogel bis heute hin lebendig gehalten haben.
Und so ist die Sage überbracht:
Der Bischof von Merseburg bezichtigte seinen Diener des Diebstahls an seinem wertvollen Siegelring. In der Folge ließ der diesen hinrichten. Später fand man Ring des Bischofs auf dem durch einen Sturm abgedeckten Dach des Domes in einem Rabennest. Als Mahnung für maßvolle Urteils Abwägung wurde ein Rabe in einem Steinkäfig (bis heute) gefangen gehalten.
Tipp: Nur wenige Kilometer weiter nördlich befindet sich mit dem Schloss Schkopau ein weiteres Highlight an der Saale.