St. Georgenkirche Wismar – UNESCO Backstein-Basilika
Die Georgenkirche Wismar ist ein gotisches Gotteshaus. Die aus Backstein errichtete Kirche wurde erstmals im Jahr 1255 als Pfarrkirche der Neustadt erwähnt. Im 2. Weltkrieg erlitt das Gebäude großen Schaden. Erst nach der deutschen Wiedervereinigung wurde die Ruine nach und nach rekonstruiert. Nach der Sankt Marien und Sankt Nikolai Kirche gehört die Georgenkirche Wismar zum dritten großen gotischen Gotteshaus in der Hansestadt Wismar. Vom Volumen des Baukörper her ist sie sogar die größte der drei Hauptkirchen.
Die St. Georgen Kirche ist Teil des UNESCO Weltkulturerbe
Seit 2002 steht die Georgenkirche Wismar auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbe. Die dreischiffige Basilika verfügt über ein Langschiff (35 m) mit ergänzenden Seitenschiffen sowie über ein Querschiff. Chor- und der Chorabschluss sind jedoch niedriger als das Langschiff. Insgesamt ist die Kirche 78 m lang und 44 m bzw. 57 m (Querschiff) breit. Aus Kostengründen erhielt St. Georgen jedoch nie eine eigene Kirchturmspitze. Somit blieb es bei einem 36 Meter hohen Turmstumpf, dessen Plattform mit einem Fahrstuhl zu erreichen ist. Obwohl sie über keine Kirchtürme verfügt, ist die St. Georgen Kirche vom Baukörper her sogar die größte der drei Kirchen.
Architektur der Georgenkirche
Sankt Georgen wurde als Pfarrkirche der Neustadt errichtet und namentlich erstmals 1255 erwähnt. Der Baubeginn der ersten Kirche an dieser Stelle geht auf das Jahr 1270 zurück. Durch die Neustadt wurde die Stadtfläche vergrößert und man errichtet die Kirche eben an der Stadtmauer der Altstadt, die in der Folge abgetragen wurde. Vom ersten Kirchenbau sind Teile im Chor erhalten geblieben.
1320 erfolgte der zweite Bauabschnitt mit einem dreischiffigen Chor im östlichen Bereich. Dem dritten Bauabschnitt ab 1404 verdankt die Georgenkirche ihr heutiges Äußeres. An den Außenwänden befinden sich glasierte Bänder mit Drachen und Dämonen. Als einzige Glocken sind die von Gerdt Bincke gegossene Uhr Schlagglocke und Viertelschlag Glocke im Dachreiter erhalten geblieben.
Hauptaltar mit größtem Aufsatz im Ostseeraum
Die Kirche verfügt über den höchsten und wertvollsten Haupt- und Hochaltar im gesamten Ostseeraum. Der Altar von 1430 miss 10,50 Meter breit und 4,42 Meter hoch. 42 Heiligenfiguren befinden sich auf der Vorderseite und 16 Maltafeln auf der Rückseite. Das Retabel des Hochaltars ist der größte Altaraufsatz dieser Art im Ostsee Küstenraum. Der Hauptaltar ist jedoch nicht in der Georgenkirche, sondern in der benachbarten Nikolaikirche in Wismar zu besichtigen.
Die Kirche verfügt über den höchsten und wertvollsten Haupt- und Hochaltar im gesamten Ostseeraum
Ehemals vier Kirchenglocken
Der Westturm beherbergte einst vier Kirchenglocken. Die beiden größten stammen aus dem Jahr 1859 und wurden von Martin Hausbrandt, einem Glockengießer aus Wismar angefertigt. Gerdt Bincke erstellte hingegen bereits 1591 die dritte Glocke gefolgt von der vierten Glocke von 1670 (Abraham Grot). Als einzige überstand die dritte Glocke den Zweiten Weltkrieg und dessen Einschmelzung bis diese beim Bombenangriff am Boden zerschellte. Einzig die kleineren Uhrenschlag-Glocken im Dachreiter (1581 von Gerdt Bincke) und die Viertel Schlagglocke von 1489 sind erhalten geblieben (Kirche in Zurow).
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Wiederaufbau
1945 erhielt die Georgenkirche zwei Treffer durch britische Luftminen, durch die sie schwer Schäden erlitt. Durch das zerstörte Gewölbe konnte man in den freien Himmel gucken, Türen und Fenster fehlten. Fortan verfiel die Kirche zur Ruine bis zur Wende 1989. 1991 erfolgte dann die erste Sanierung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.
Daten und Fakten zum Georgenkirche Wismar:
- Erstmalige Erwähnung der Georgenkirche Wismar: 1255
- Abschluss des 3. Bauabschnitt: 1404
- Länge: 78 m
- Breite: 44 m
- Das Querschiff ist breit: 57 m
- Breite des Hauptaltar: 10,50 m
- Gewölbehöhe des Haupt- und Querschiff: 35 m
- UNESCO Weltkulturerbe seit: 2002
- Ursprüngliche Anzahl an Kirchenglocken: 4
- Höhe des Turmstumpf: 36 Meter
- Beschädigung im 2. Weltkrieg: 1945
- Erste Sanierung: 1991
- Zweite Sanierung: 2005
- Abschluss der zweiten Sanierung: 2010
- Kosten der zweiten Sanierung: 40 Millionen Euro
- Name der Aufbau Verein: Aufbauverein Georgen
Aufbauverein St. Georgen e. V.
In Folge der Sanierung konnte unter anderem 2005 das offene Dach geschlossen. 2010 wurde die Sanierung der Georgenkirche abgeschlossen die insgesamt 40 Millionen Euro kostete. 2014 konnte ein Fahrstuhl auf den 36 Meter hohen Turmstumpf eingerichtet werden. Von hier aus hat man einen großartigen Blick auf die Dächer der Stadt, den Hafen sowie die St. Nicolai Kirche. Der Aufbauverein Georgen sammelt Spenden zum Erhalt und für die weitere Restaurierung der Georgenkirche. Der Verein freut sich über Spenden oder neu Mitglieder. Informationen unter: www.aufbauverein-georgen.de