St. Petri Kirche Buxtehude – Orgel von Philip Furtwängler
Die über 700 Jahre alte St Petri Kirche Buxtehude liegt in Mitten der Altstadt von Buxtehude zwischen den sogenannten „Vivern„. Sie ist das Wahrzeichen der Hansestadt und wird an der Spitze von einem Drachen (als Seepferdchen gestaltet) gekrönt. Urkundlich erwähnt wurde die imposante Backstein-Kirche „Sankt Petri“ bereits im Jahre 1296. Mit der Reformation und der Herrschaft der Schweden, wurde sie von einem katholischen in ein evangelisches Gotteshaus umgewandelt.
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Die Kunstschätze innerhalb der Backsteinkirche
Der Passionsaltar im Nordschiff (1500-1520 Meister des Maleramtes Hamburg) mit der Kreuztragung Christi ist das bedeutendste Kunstwerk der Kirche. Der gegenüberliegende Marienaltar im Südschiff ist eine Fotokopie des Originals, welches sich in der HH-Kunsthalle befindet. Es handelt sich um ein Werk des Meisters Bertram von Minden von 1410 mit dem Leben Marias. Der Hauptaltar von 1710 wurde von Hinrich Römers aus Hamburg geschaffen. Seitlich sind die vier Evangelisten Markus, Lukas, Matthäus und Johannes zu sehen. Die Kanzel mit frühbarocken Knorpelstil wurde 1674 geschaffen und verfügt über ein krönendes „Auge Gottes“.
Eine Orgel von Philipp Furtwängler
Eine erste Orgel in der Petri Kirche wurde 1545 nachgewiesen. Das Vorgänger Instrument der jetzigen Orgel ist hingegen eine Arbeit vom berühmten Orgelbauer Arp Schnitger aus Hamburg und stammte aus dem Jahr 1699-1701. Die jetzige frühromantische Orgel wurde nach dem Brand im Jahr 1859 von Philipp Furtwängler erbaut. Das Instrument verfügt über einen Tonumfang von 52 Registern mit 3 Manualen samt Pedal. Daneben konnte Furtwängler 25 der 3.300 Pfeifen aus der alten Orgel übernehmen. Final wurde die Orgel zwischen 1982-84 von Alfred Führer sowie von 2004-06 von Rowan West restauriert.
Der Orgelbauer Philipp Furtwängler
Philipp Furtwängler, 1800 in Gütenbach (Baden-Württemberg) als drittes von elf Kindern eines Bauern geboren, lernte früh das Handwerk eines Uhrmachers. Später verlegte er sein Tun auf die Herstellung von Orgeln und wurde so mit über 68 erbauten und 33 restaurierten Kirchenorgeln zu einem der produktivsten Orgelbauern in der Region Elze bei Hildesheim. Hierzu gründete er, zum evangelischen Glauben konvertiert, das Orgelbau-Unternehmen Philipp Furtwängler & Söhne.
Das Kirchenhaus der St. Petri Kirche Buxtehude
Die dreischiffige gotische Backsteinbasilika verfügt über einen mächtigen 75 Meter hohen Westturm sowie eine fünfseitige Apsis. Apsis stammt aus dem Griechischen und bedeutet Gewölbe. Die Apsis einer Kirche ist ein halbkreisförmiger Raumteil, meist von einer Halbkuppel überdacht. Neben der Nicolaikirche in Lüneburg ist sie die einzige Basilika gotischer Backsteinhallen Kirchen. Der Kirchturm musste nach einem Blitzschlag jeweils 1674 und 1853 durch den Architekten J. Wimmel neu errichtet werden. Der Chor (der Apsis vorgelagerten Bereich), der Nebenraum (Sakristei) und das Brauthaus wurden erst zwischen 1898 und 1899 wieder errichtet. Zusätzliches Licht fällt durch eine zusätzliche Fensterreihe (Obergaden nach lübischen Vorbild) in das Kirchenschiff der Sankt Petri Kirche. Die Kirche steht Besuchern offen.
Das Glockengeläut im Kirchturm
Der mächtige, achteckige Backstein-Turm erreicht eine Höhe von stolzen 75 Metern. Vereinzelt schmücken Turmuhren dessen abschließenden, gezackten Backstein Kranz. Über 96 Stufen erreichst du den Umgang von dem aus du einen herrlichen Rundumblick auf die Altstadt hast. Im Innern des Kirchturm befinden sich drei Glocken von 1973, die in Heidelberg gegossen wurden.
Die St. Petri Kirche Buxtehude in Zahlen:
- Baujahr: 1296
- Länge: 51,5 Meter
- Breite: 22,5 Meter
- Firsthöhe Mittelschiff: 26 Meter
- Traufhöhe Mittelschiff: 19,5 Meter
- Raumhöhe Mittelschiff: 19,5 Meter
- Traufhöhe Seitenschiffe: 9,5 Meter
- Orgelbauer alte Orgel: Arp Schnitger
- Baujahr alte Orgel: 1699-1701
- Baujahr neue Orgel: 1859
- Anzahl Pfeifen: 3.300
- Anzahl Register: 52
- Orgelbauer neue Orgel: Philipp Furtwängler
- Glockengießerei Heidelberg
- Glockenweihe: 20. Mai 1973
- 1. Glocke (d): 138 cm Durchmesser, 1,38 Tonnen
- 2. Glocke (g): 103 cm Durchmesser, 710 Kilogramm
- 3. Glocke (a): 91 cm Durchmesser, 500 Kilogramm
- Höhe der Glocken im Turm: 24 Meter
- Turmhohe: 75 Meter
- Turm Fußbodenniveau ü. NHN: 4,96 Meter
- Sockel Grundfläche Turm: 15 x 15 Meter
- Höhe bis zum Umgang: 19 Meter
- Höhe Umgang ü. NHN: 23,20 Meter
- Treppe zum Umgang: 96 Stufen
Der Statthalter Gerhard Halepaghe
Vor der Kirche auf dem St. Petri Platz befindet sich ein Brunnen mit einer Skulptur von Gerhard Halepaghe. Halepaghe wurde 1420 in Buxtehude geboren und war Viktar (lateinisch für Statthalter) in der Sankt Petri Kirche. Aus dem niederdeutschen Wörtern halen (holen) und page (das Pferd) zusammengesetzt bedeutet Halepaghen demnach „Hol das Pferd“. Es deutet demnach auf die Tätigkeit als Tierarzt hin. Gerhard Halepaghe stammte aus wohlhabenden Verhältnissen und studierte in Leipzig. 1390 wurde eine Lateinschule in Buxtehude gegründet, aus der später das Halepaghen-Gymnasium in Buxtehude hervorging (1952). Vor der Kirche steht ein Denkmal von Gerhard Halepaghe im Brunnen. Halepaghe verlieh früh Geld an Bauern im Alten Land und unterhielt mit den Rückzahlungen Kliniken und Bäder in der Stadt. Die Halepaghen-Stiftung von 1484 zur Unterstützung Bedürftiger und zur Vergabe von Stipendien, ist eine der ältesten Stiftungen Deutschlands.
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