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PersönlichkeitenPiraten

Wer war Klaus Störtebeker wirklich? Pirat, Mythos & Schrecken der Nordsee

Klaus Störtebeker war ein berühmter Pirat als auch Seeräuber im 14. Jahrhundert. Ursprünglich stammte er aus der Hansestadt Wismar. Ob es den bekannten Pirat jedoch wirklich gegeben hat ist immer noch umstritten. Mehr dazu am Ende dieses Artikels.

Inhalte

Der Pirat mit den roten Haaren

Er hatte einen ungewöhnlichen Namen, der eventuell von seiner roten Haarpracht herrührte. Der Überlieferung nach soll er ein starker und mutiger Kerl gewesen sein, der auf den Meeren sein Unwesen trieb. Störtebeker und seine Kumpane, die sogenannten „Vitalienbrüder“, sollen dabei zahlreiche Schiffe überfallen (geentert) und geplündert haben, bevor sie schließlich gefangen und in Hamburg hingerichtet wurde. Störtebeker Geschichte: Auch heute ranken sich viele Geschichten und Legenden um den „König der Seeräuber“, der in der Hansezeit in der Nordsee und Ostsee sein Unwesen trieb.

Geboren wurde Störtebeker in der Hansestadt Wismar

Hafen von Wismar
Hafen von Wismar

Klaus Störtebeker war ein berühmter Pirat des 14. Jahrhunderts. Für die Deutschen ist er sogar der bekannteste Pirat. Er stammte ursprünglich aus Wismar, einer Hansestadt in Norddeutschland. Andere Quellen wiederum sprechen von Rotenburg an der Wümme oder Verden an der Aller als Geburtsort. Über sein genaues Geburtsdatum gibt es keine gesicherten Informationen, aber es wird angenommen, dass er um das Jahr 1360 geboren wurde. Doch es sollten nicht mehr als 41 Jahre vergehen, bis er am 21. Oktober 1401 in Hamburg hingerichtet wurde. Störtebeker und seine Mannschaft, die als Vitalienbrüder bekannt waren, segelten auf der Nord- und Ostsee. Sie waren vor allem für ihre Überfälle auf Handelsschiffe der Hansestädte berüchtigt. Dabei nutzten sie ihre genauen Kenntnisse über die Gewässer, um ihre Gegner zu überlisten.

Woher stammt der Name Störtebeker?

Der Name Störtebeker kommt aus dem Plattdeutschen und bedeutet so viel wie „Stürz den Becher“. Es gibt jedoch mehrere Versionen darüber, wie Klaus Störtebeker zu seinem Namen gekommen ist. Eine Legende besagt zum Beispiel, dass er unglaublich trinkfest war und immer wieder Wetttrinken gegen seine Männer veranstaltete. Nachdem ein Becher ausgetrunken worden war, drehte man ihn auf den Kopf und stellte ihn auf den Tisch. So soll er schließlich den Namen Störtebeker erhalten haben. Allerdings gibt es auch die Theorie, dass der Name Störtebeker von seinem äußeren Erscheinungsbild herrührt, da er angeblich sehr groß und von kräftiger Statur gewesen sein soll.

   

Name Störtebeker kommt aus dem Plattdeutschen und bedeutet übersetzt so viel wie „Stürz den Becher“

 

Seine Mannschaft – Die Vitalienbrüder

Klaus Störtebeker und die Hanse
Klaus Störtebeker und die Hanse

Die Vitalienbrüder waren eine Gruppe von Seeräubern im 14. Jahrhundert, die im Nord- und Ostseeraum Schiffe überfielen. Sie wurden auch als „Viktualienbrüder“ bezeichnet und sollen eigentlich als Kaperfahrer im Dienst der dänischen Königin Margarete I. gegen Schweden und die Hanse begonnen haben. Später gerieten sie allerdings außer Kontrolle und gingen auch gegen Schiffe anderer Nationen vor. Ihre Anführer waren unter neben Klaus Störtebeker auch Gödeke Michels. Die Vitalienbrüder haben in der Geschichte Norddeutschlands und der Seefahrt eine bedeutende Rolle gespielt. Der Name „Vitalienbrüder“ soll laut verschiedener Überlieferungen auf das Wort „Viktualien“ zurückgehen, was „Lebensmittel“ bedeutet. Untereinander nannten Sie sich jedoch auch gerne „Likedeeler“ oder „Gleichteiler“. Ihre Beute verteilten sie stets gerecht untereinander und gaben auch den Armen einen Teil ab.

Waffen in Seegefechten aus dem Mittelalter

Piraten haben im Laufe der Geschichte eine große Palette an Waffen genutzt. Je nach Epoche und Ressourcen veränderte sich der Einsatz. Hier sind einige der Waffen, die traditionell von Piraten verwendet wurden:

   
  1. Säbel und Schwerter: Piraten trugen oft Säbel als Nahkampfwaffen.
  2. Entermesser: Der Cutlass (Entermesser) war unter Seeräubern besonders beliebt, da er kurz, leicht und im Nahkampf effektiv war.
  3. Pistolen: Pistolen waren unter Piraten weit verbreitet. Sie wurden sowohl im Nahkampf als auch bei Angriffen auf andere Schiffe eingesetzt. Auch Flinten kamen zum Einsatz.
  4. Dolch: Ein Dolch oder Messer war eine praktische Nahkampfwaffe. Einige Piraten besaßen speziell angefertigte Dolche für den Kampf an Bord von Schiffen.
  5. Muskete: In späteren Epochen griffen Piraten auch zu Musketen, insbesondere bei Angriffen auf Handelsschiffe oder Städte.
  6. Enterhaken: Piraten verwendeten auch Enterhaken, um von einem Schiff zum anderen zu gelangen. Verbunden mit einem Seil, warf man den Haken in Richtung des feindlichen Schiff.
  7. Blunderbuss: Hierbei handelt es sich um eine frühe Form der Schrotflinte, die von Piraten anstelle von herkömmlichen Pistolen eingesetzt wurde.
  8. Kanonen: Piratenschiffe waren später auch mit Kanonen ausgestattet, die bei Seeschlachten und Angriffen auf andere Schiffe zum Einsatz kamen.

Waffen im Museum am Lübecker Tor

Die Schiffe der Hanse sind das Ziel

Kogge 14 Jahrhundert
Kogge 14 Jahrhundert

Die Vitalienbrüder überfielen mit Vorliebe Handelsschiffe von Hansestädten. Die Hanse war ein mächtiger Städtebund, der im Mittelalter den Handel in der Nord- und Ostsee dominierte. Die Vitalienbrüder sahen sich als Freibeuter und kämpften gegen die Hanse, da sie deren Monopolstellung brechen wollten. Hierzu plünderten und kaperten sie deren Schiffe, um sich ihren Reichtum anzueignen. Die Raubzüge richteten sich hauptsächlich gegen Schiffe der Kaufleute aus Hamburg, Lübeck, Rostock und Wismar. Die Vitalienbrüder waren gefürchtet und verursachten große Verluste im Handel der Hanse.

Was waren Kaperfahrer?

Bei Amazon bestellen - Klaus Störtebeker
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Kaperfahrer waren Seeräuber im Dienste eines Landes, Königs oder einer Königin. Von diesem/dieser erhielten sie den sogenannten „Kaperbrief“, eine Art Erlaubnis für Seeräuberei / Kaperfahrt. Dieser Freifahrtschein beinhaltete das Recht, im Namen ihrer Auftraggeber, Schiffe eines verfeindeten Landes angreifen und plündern zu dürfen. Die anschließende Beute wurde unter der Mannschaft und dem Kapitän aufgeteilt (Prise) und den Rest erhielt der Auftraggeber. Diese auch als Freibeuter bekannten Seefahrer, waren zum Beispiel im Dienst der englischen Krone unterwegs. So brachte Sir Francis Drake für Königin Elisabeth I. spanische Galeeren auf. Sie kamen voll beladen mit Gold und Silber aus der neuen Welt nach Europa zurück. Freibeuter sind von Piraten zu unterscheiden, die ungesetzlich und auf eigene Rechnung handelten. Doch auch zur Zeit der Hanse gab es Kaperfahrer. Zu diesen zählten Schiffseigner und Kapitäne. Sie waren sämtlich Hansekaufleute, einige sogar Bürgermeister von Städten. Ihr Sold war die Ladung des Schiffes.

Wer war Gödeke Michels?

Gödeke Michels (auch Godeke Mychell, Gottfried Michaelsen oder auch Gottfried Michaelis genannt) war ein Seeräuber im Nord- und Ostseeraum um das Jahr 1400. Er war einer der Anführer der sogenannten Vitalienbrüder, einer Gruppe von Seeräubern, die vor allem Schiffe der Hanse mit deren Koggen überfielen. Die Vitalienbrüder setzten für ihre Überfälle ebenfalls Koggen ein. Diese hießen „Toller Hund“ und später auch „Seeteufel“. Häufig versteckten sie sich im Hafen von Ralswiek als auch in den Höhlen und Schluchten der Stubnitzer Kreidefelsen auf Jasmund der Insel Rügen. Unterstützung erhielten die Seeräuber jedoch auch von Häuptlingen der Friesen. So in Marienhafe in Ostfriesland, wo Störtebeker angeblich eine Tochter des friesischen Häuptlings „Keno ten Broke“ geehelicht haben soll. Hier solle sich die Piraten in der Kirche St. Marien versteckt haben.

Die 15 bekanntesten Piraten mit ihren Flaggen findest du in diesem Artikel:

Die Kiezkicker des FC St. Pauli – Piraten der Liga

Störtebekers Wahlspruch – Gott mit uns

Preußische Fahne - Gott mit uns
Preußische Fahne – Gott mit uns

Der Name Störtebeker ist eng mit der Legende um seinen letzten Kampf verbunden. Es wird erzählt, dass er eine Wette mit den Stadtoberen von Hamburg einging: Wenn er es schaffen würde, mit seinem Schiff um die Stadt zu fahren, ohne dass sie von den Wachen gefangen wurden, würden er und seine Mannschaft freigelassen werden. Doch während des Manövers schwenkte Störtebekers Schiff plötzlich ab, und seine Mannschaft begann, die Wachen zu überfallen. Die Legende besagt, dass er dabei „Gott mit uns“ gerufen haben soll. Preußen wählte den Wahlspruch „Nobiscum deus“ (Latein) ab 1701 für sein Königshaus.

Nobiscum deus – Gott mit uns Wahlspruch von Klaus Störtebeker

 

Das Ende des Piraten vor Helgoland

Am 22. April 1401 sichtet eine Flotte Hamburger Friedschiffe unter Nikolaus Schocke und Hermann Lange die Piraten. Daraufhin stellten die beiden Hamburger Ratsherren Störtebeker auf seinem Schiff „Toller Hund“ vor Helgoland. Der Erzählung nach soll zuvor ein Verräter in das Steuerruder des Piratenschiff flüssiges Blei ausgegossen haben. Dadurch wurde das Schiff unbrauchbar und konnte nicht mehr gesteuert werden. Die Armada um die „Bunte Kuh“, dem Flaggschiff des Hamburger Kaufmann Simon von Utrecht, überwältigte die Piraten schließlich. Sie wurden daraufhin fesselt und nach Hamburg vor Gericht gebracht. Das Urteil lautete, dass alle 73 Seeräuber auf dem Hamburger Grasbrook hingerichtet werden sollten. Doch Störtebeker bat Bürgermeister Kersten Miles um einen letzten Willen. An den Männern an denen er nach seiner Enthauptung noch vorbeilaufen konnte, sollten freigelassen werden. Der Sage nach wurden so 11 Piraten wieder in die Freiheit entlassen.

Bei der Bunten Kuh (Bunto Ko), handelte es sich laut Aufzeichnungen wahrscheinlich um den Schiffstyp „Schnigge“. Einem Langschiff mit Rahsegel, wie es auch die Wikinger benutzt hatten. Das oben gezeigte Bild der Bunten Kuh vom Marinemaler Hans Bohrdt (gestorben 1945), basiert doch wohl eher auf Fantasie.

Eine unsterbliche Legende entsteht

Mit der Enthauptung des Seeräuber am Grasbrook vor den Toren Hamburgs schuf man eine Legende. So ist Klaus Störtebeker zu einer legendären Figur in der deutschen Geschichte geworden. Sein Name wird oft mit Freiheit und Rebellion in Verbindung gebracht. Er gilt als Symbol für den Kampf gegen Unterdrückung und für die Sehnsucht nach Abenteuer und Freiheit auf den sieben Weltmeeren. Sein Erbe lebt bis heute in den Geschichten und Legenden weiter, die von ihm und seiner Mannschaft ausgehen

Die Störtebeker Legende lebt weiter. Ob als Biermarke aus Stralsund oder bei den Störtebeker Festspielen in Ralswiek. Sein Name ist heute wieder in aller Munde!

Störtebeker Brauerei Stralsund
Störtebeker Brauerei Stralsund
Stoertebeker_Festspielbuehne_Ralswiek_1
Stoertebeker_Festspielbuehne_Ralswiek_1

Störtebeker-Festspiele 2001“ by Darkone is licensed under CC BY-SA 2.5.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Piraten der Hansezeit

Weiterführende Beiträge auf Youtube von Professor Dr. Rohrmann vom Hansemuseum sowie von Christian Peplow zu den Piraten der Hansezeit auf Youtube:

https://www.youtube.com/watch?v=StuLjH_kJzA&t=102s
https://www.youtube.com/watch?v=8SO8xQdw83Y&t=250s

Christoph Janß

Hallo, ich bin Chris, Tourismus Blogger und Hobbyfotograf aus dem schönen Hamburg. Ich habe ein Faible für Geschichte, Architektur sowie Naturaufnahmen. Als Freelancer und Marketer helfe ich Kunden bei ihrem Marketing.
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