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Das machte den Holzkran zum einfallsreichen Lastenheber des Mittelalters

Ein Holzkran wurde ab dem Mittelalter für das Be- und Entladen von Waren verwendet. Um Güter von Schiffen im tiefer liegenden Hafenbecken heben zu können, ließ man diese Krane direkt an der Kaimauer des Hafens errichten. Mit einer Hebelast von bis zu zehn Tonnen und einem schwenkbaren Turm, waren diese Helfer unverzichtbare Einrichtungen für den Transport von Waren. Synonyme für Holzkran sind auch Tretkran, Steinkran oder Turmkran.

Die Technik in einem Holzkran

Holzkran Risszeichnung
Holzkran Risszeichnung

Ein Holzkran wurde aus massiven Holzbalken in in Fachwerk/Skelettbauweise errichtet. Von außen wurde der Kran mit Balken verkleidet und erhielt anschließend ein vor Regen schützendes Dach aus Kupfer. In der fest montierten, unteren Basis befand sich das runde und aufrecht montierte Tretrad mit mehreren Metern Durchmesser. Der Arm des Kran wurde auf einer senkrechten Achse bzw. Drehspindel montiert und zusätzlich vom unteren Rundbau gehalten. Durch diese Bauweise war es möglich, den auf dem Kranhaus befindlichen Ausleger um 360 Grad zu drehen. Erreicht wurde dies über eine Königswelle die von der Basis bis zum Kran-Haus reichte.

Das Anheben von Lasten

Zum Anheben der Lasten verwendete man eine Kette. Diese führte über eine

Königswelle in einer Mühle
Königswelle in einer Mühle

Kettenwinde im Ausleger bis zum unteren Tretrad. Dort mussten mehrere Menschen oder Nutztiere wie Esel oder Pferde im Tretlager zum Heben oder Senken der Lasten auf oder abgehen. Der Hebevorgang wurde also mit reiner Muskelkraft vollzogen. Damit der Kran nicht umkippen konnte als auch um hohe Lasten zu heben, ließ man schwere Gegengewichte im Kran-Haus platzieren. Teilweise bestand dieses Gewicht aus bis zu 800 Kilogramm schweren Sandsteinblöcken. Für den Betrieb des Holzkrans wurde 10-12 Personen benötigt. Darunter befanden sich Krantreter, -Schwenker und Helfer die die Lasten an- und abhakten. Foto von Tetris L / CC BY-SA 3.0

   

Ein Holzkran aus dem Mittelalter konnte bis zu 10 Tonnen heben.

 

Beispiele für Holzkrane

Holzkran am Fluss Ilmenau in Lüneburg

Der Alter Kran am ehemaligen Ilmenau-Hafen in Lüneburg wurde erstmals im Jahr 1330 urkundlich erwähnt. Er galt als einer der leistungsfähigsten Krane in ganz Norddeutschland. Er ist 15 Meter hoch und konnte über neun Tonnen heben. Vornehmlich wurde der Tretkran für das Verschiffen von Salz aus der Saline oder Salzheringen aus dem angrenzenden barocken Kaufhaus (Dat Heringshus) benötigt. Doch auch für das Heben von Brennholz, sowie für den Transport von Waren setzte man ihn ein. Zum Einsatz kam der Kran bis ins Jahr 1860. Die genaue Funktionsweise lässt sich noch heute im Innern des Krans besichtigen.


   
Motiv Holzkran Stade
Motiv Holzkran Stade

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Hier findest du den Kran in Lüneburg auf der Karte:

Holzkran in der Hansestadt Stade

Der erste Holzkran wurde bereits 1337 urkundlich erwähnt. Jedoch fiel er dem Stadtbrand in Stade von 1659 zum Opfer. Im Anschluss errichtete die Hansestadt einen neuen Kran, auch Stader „Salzkran“ genannt, der von 1661 bis 1898 im Dienst blieb. Für die Benutzung verlangte die Hansestadt Stade hohe Pachtsummen. Mit fünf Tonnen Hebelast ließen sich so Waren von Schiffen auf dem Fluss „Schwinge“ zur anliegenden Stadtwaage befördern. Doch 1889 ließ man den alten Tretkran abbrechen. Über hundert Jahre darauf, ließ der Rotary-Club der Stadt dessen Wiederaufbau organisieren. 1977 wurde der Eichenholz Kran unter dem Architekten Hans-Otto Schlichtmann wiedererrichtet. Allerdings handelt sich um einen originalgetreuen Nachbau des Alten Kran in Lüneburg, der jedoch kaum Unterschiede aufweist. Allerdings wurde die Technik im Innern zu Gunsten einer Tourismusinformation weggelassen.

Hier findest du den Kran in Stade auf der Karte:

Der Rostocker Holzkran

Holzkran in Rostock am Warnowufer
Holzkran in Rostock am Warnowufer

Der Hafenkran in Rostock ist ebenfalls ein schönes Beispiel für einen Turmkran mit einem schwenkbaren Auslegen. Der Kran am Ufer der Warnow entstand 1620 als Steinkran zum Heben und Senken von Steinen. Zwischen 1780 und 1887 setzte man ihn dann als Holzkran zum Transport von Stämmen und Balken ein. Im Jahr 1996 erfolgte eine sorgfältige Rekonstruktion des historischen Kran nach Vorlagen aus dem 19. Jahrhundert.

Hier findest du den Kran in Stade auf der Karte:

Christoph Janß

Hallo, ich bin Chris, Tourismus Blogger und Hobbyfotograf aus dem schönen Hamburg. Ich habe ein Faible für Geschichte, Architektur sowie Naturaufnahmen. Als Freelancer und Marketer helfe ich Kunden bei ihrem Marketing.
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