St. Wilhadi Kirche – Der schiefe Turm von Stade
Die St. Wilhadi Kirche prägt zusammen mit der St. Cosmae Kirche die Silhouette der Hansestadt Stade. Der zur Seite geneigte Kirchturm wird von den Bürgern(innen) der Stadt auch gerne als der „Schiefe Turm von Stade“ bezeichnet.
Die Anfänge von St. Wilhadi
Bereits im 11. Jahrhundert wurde auf dem Gelände der jetzigen Kirche ein Gotteshaus errichtet. Der damalige Baustil des frühen Hochmittelalters war die Romanik. Stade war zu dieser Zeit geistiges Lehen der Erzbischöfe aus Bremen (1063). Ein Kirchenlehen (auch Wiedemuth) war ein Grundstück dessen Ertrag, dem Unterhalt des dortigen Kirchen Mitarbeiters diente. Der Name der St. „Wilhadi“ Kirche geht auf den ersten Bischof „Willehad“ des Bistums in Bremen zurück.
Das Kirchengebäude
St. Wilhadi ist eine dreischiffige, gotische Hallenkirche. Ein Kirchentyp bei der alle Kirchenquer- und Langschiffe die gleiche Höhe aufweisen. Der gotische Bau geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Der mächtige quadratische Turm wurde vermutlich jedoch bereits hundert Jahre früher errichtet. Die Neigung des Turms ist statisch nicht bedenklich und gehört zu seinem Charakter. Damit das mächtige Kirchenschiff nicht auseinanderdriftet, wird es an der Decke von Stahlstreben zusammengehalten.
Der zur Seite geneigte Kirchturm wird von den Bürgern(innen) der Stadt auch gerne als der „Schiefe Turm von Stade“ bezeichnet.
Allen Bränden und Blitzen trotzend
Immer wieder in ihrer Geschichte wurde Wilhadi Opfer von Stürmen und Blitzeinschlägen. So auch im Jahr 1511. Damals wurde der Turm getroffen und zog dabei auch die Orgel sowie die Glocken in Mitleidenschaft. Die neue Turmspitze konnte erst 1579 fertiggestellt werden. Beim anschließenden großen Stader Stadtbrand 1659 viel dann neben dem Turm auch gleich noch die komplette Inneneinrichtung dem Feuer zum Opfer. Die neue Turmspitze konnte schließlich 1673 im Stil des Barock neu errichtet werden. Zuletzt wurde die Kirche durch die Belagerung dänischer Truppen 1712 sowie einen weiteren Blitzeinschlag 1724 in Mitleidenschaft gezogen. Auch die Glocken wurde immer wieder Opfer von Naturkatastrophen oder Kampf Einwirkungen. Das jetzige Geläut von insgesamt sechs Glocken stammt aus den Jahren 1967-1978. Nur die große Ridewegsche Glocke von 1725 ist im Original erhalten geblieben.
Kostbarkeiten in der Kirche St. Wilhadi
Gleich nach dem Stadtbrand stifteten Stader und Hamburger Bürger Teile des neuen Kircheninventars. Darunter der zweigeschossige Altar (1660) sowie die Kanzel (1659 von Claus Wilckens). Der Altar ist neu Meter hoch und stellt im Hauptgeschoss eine geschnitzte Kreuzigungsgruppe dar. Links steht der Evangelist Matthäus mit einem Engel, rechts Markus mit einem Löwen. Im linken Seitenschiff befindet sich zudem ein Grabdenkmal (Epitaph) von 1686 als Andenken an den Ratsherren Senator Johannes Pahlen. Auffallend sind auch die farbigen Glasfenster von 1895-1919 die im von Glasmalern aus Quedlinburg, München und Düsseldorf gefertigt wurden.
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Orgel von Erasmus Bielfeldt aus Stade
In den Jahren 1731 bis 1736 beauftragte man den gebürtigen Stader Erasmus Bielfeldt, mit dem Bau einer neuen Orgel. Erasmus wurde 1753 geboren und war möglicherweise Schüler von Arp Schnitger, einem der berühmtesten Orgelbauer seiner Zeit (geboren 1648 in Hamburg Neuenfelde). Belegt ist hingegen seine spätere Mitarbeit beim Lüneburger Orgelbauer Matthias Dropa. Dropa erstellte unter anderem Orgeln in der evangelischen Kirche von Bargteheide, St. Michaelis und St. Johannis in Lüneburg. Die Orgel ist die kulturhistorisch wertvollste Einrichtung der St. Wilhadi Kirche Stade. Jürgen Ahrend restaurierte die Orgel 1990, so dass sie heute wieder ihr historisches Klangbild hat.
Website der evangelischen Kirchengemeinde Stade, sowie Öffnungszeiten und weitergehende Informationen.