Naumburger Dom – Hier ist das berühmteste Frauenbild des Mittelalters Wahrzeichen der Hanse- und Weinstadt
Der Naumburger Dom ist das Wahrzeichen der Hansestadt Naumburg. Im Süden von Sachsen-Anhalt gelegen ist die Stadt auch Sitz des Burgenlandkreis und Zentrum des Weinanbaugebiet Saale-Unstrut.
Umgeben von malerischen Weinbergen
Dort wo sich die Flüsse Saale und Unstrut sich treffen, liegt umgeben von Weinbergen die Domstadt Naumburg. Die alte Hansestadt ist Mittelpunkt des nördlichsten Weinanbaugebiet in Deutschland. Bekannt geworden ist das Anbaugebiet durch die Rotkäppchen Sektkellerei in Freyburg, nicht weit nördlich der Domstadt. In der mittelalterlichen Kulturlandschaft wird bereits seit über 1.000 Jahre Wein angebaut. Bereits im Jahr 998 wurde der Weinbau in einer Schenkungsurkunde von Kaiser Otto III. erwähnt. Über 60 Rebsorten wachsen hier unter idealen Bedingungen und bei geringen Niederschlag an den Steilhängen der beiden Flüsse. Rund 50 Weingüter bauen hier Weinsorten wie Müller-Thurgau, Riesling, Grau- und Weißburgunder, aber auch Dornfelder und Spätburgunder an. Vielerorts laden Weingüter, Weinkeller und Straußenwirtschaften zum Verkosten ein. Jeden 2. September findet hierzu das Weinfest in Freyburg an der Unstrut statt.
Der Naumburger Dom ist Teil der Straße der Romanik
Naumburg als Teil der Hanse
Naumburg wurde erstmals im Jahr 1012 als Handelsplatz an der Via Regia urkundlich erwähnt. Als die Stadt jedoch Sitz des Bischoff wurde, bringen die regelmäßigen Messen viele Besucher in die Stadt und somit auch den Wohlstand.
Die Bedrohung der Stadt durch die Hussiten, einer religiösen und revolutionären Bewegung aus Böhmen (Tschechien) veranlassen Naumburg 1432 der Hanse beizutreten. Doch die örtlichen Landesfürsten sehen ihren Einfluss über die Stadt in Gefahr. So erzwingen sie beim Bischof den Austritt aus dem Städtebund sowie ein Verbot weiterer Bündnisse (30. Juni 1433).
Mittlerweile ist Naumburg wieder stolzes Mitglied der neu gegründeten „Neuen Hanse“. Heute lacht man über einstige historische Bedrohung und feiert sogar das jährliche „Hussiten-Kirschfest“ in Naumburg.
Der Dom in Naumburg als Bild für dein Zuhause
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Baubeginn des Dom in der bischöflichen Vorstadt
Mit dem Bau des eigentlichen Dom wurde zwischen den Jahren 1210 und 1242 begonnen. Zunächst errichtete man der Ostchor über der bereits vorhandene romanische Krypta von 1170.
Den Chor krönen zwei romanische Türme mit Barockhauben. Kurz darauf entstand der frühgotische Westchor (1250-60), dessen zwei Türme an den Bamberger Dom erinnern sollen. Interessant ist, dass der Südwestturm erst 1884 vollendet wurde. Bereits ab 1330 ließen die Bauherren den Ostchor, im damaligen Stil der Gotik erneuern.
Südlich an das Kirchenschiff liegt der Kreuzgang mit einem Innenhof von 1240 mit einem schönen Kreuzrippengewölbe. Westlich des Kreuzgangs befindet sich ein Klausurgebäude, wohingegen an seiner östlichen Seite die spätgotische Dreikönigskapelle von 1416 steht. Den südlichen Abschluss bildet die Marien Pfarrkirche. Einst eine Ruine, diente sie später sogar als Turnhalle.
Vom Turm hast du einen fantastischen Blick auf die Altstadt und die umliegenden Weinberge!
Die weltbekannten Stifterfiguren Uta und Ekkehard
Einzigartig auf der Welt sind die zwei noch erhaltenen Lettner, die die Chöre vom Kirchenschiff trennen.
Die beiden Lettner im Naumburger Dom im Detail:
- Westlettner – In den acht Reliefs ist der Leidensweg Christis dargestellt, zusammen mit Jesus am Kreuz.
- Ostlettner – Hierbei handelt es sich um den ältesten noch erhaltenen Lettner in Deutschland.
Die hölzerne Kanzel, auf der der Bischof seine Predigten hielt,
konnte 1466 vollendet werden. Highlight des Dom sind jedoch zweifelsohne die gut erhaltenen Stifterfiguren aus Sandstein aus dem Jahr 1250. Erschaffen wurden sie vom „Naumburger Meister“ Von den zwölf dargestellten Personen im Westchor beeindrucken jedoch besonders „Uta von Ballenstedt“ und ihr Gemahl „Ekkehard II. Markgraf von Meißen“.
Die ausgeprägten und lebensechten Gesichtszüge hatte auch mich bei meinem Besuch im Dom in ihren Bann gezogen. Immerhin reden wir hier von lebensgroßen und farbigen Steinmetz Arbeiten die schon über 700 Jahre alt sind. Allgemein gilt „Uta“ als schönste Frau des Mittelalters.
Uta gilt als schönste Frau des Mittelalters
Das Domschatzgewölbe wartet mit sakralen Kostbarkeiten auf
Tief eingebettet im Bauch des mächtigen Kirchenbau wartet ein weitere Besonderheit auf dich. Folge den Treppenstufen in das Kellergewölbe am östlichen Kreuzgang und öffne die schwere Eichentür. Dahinter erwarten dich sakralen Kostbarkeiten aus dem Mittelalter sowie der Renaissance. Darunter Kunstwerke wie ein Altarflügel vom Meister Lucas Cranach, die Johannesschüssel aus dem 13. Jahrhundert oder die Naumburger Pietà.
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