Moritzburg Halle – Von der Saale-Burg zum Kunstmuseum
Die Moritzburg Halle ist ein befestigtes Schloss und befindet sich im historischen Herzen der Hansestadt. Heute beherbergt die wehrhafte Anlage am Fluss Saale das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) des Landes Sachsen-Anhalt. Das alte Wort „Hall“ stammt von den Kelten. Es bedeutet in etwa soviel wie „Ort der Salzbereitung“. Bekannte Städte die das Wort Hall tragen sind zum Beispiel Bad Reichenhall, Schwäbisch Hall, Hall in Tirol, Hallstadt oder Halle an der Saale.
Autonomie vom Bistum Magdeburg
Im 13. Jahrhundert kam in der Stadt Halle der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit auf. Damaliger Landesherr der Stadt war der Erzbischof von Magdeburg. Die Gegenbewegung führten die sogenannte „Pfänner“ an. Einer Handwerksvertretung der bedeutsamen Salzproduzenten von Halle. Ihr Name leitete sich von den metallischen Salzpfannen ab, in denen salzhaltiges Gestein zu reinem Salz gekocht wurde. Im Jahr 1263 war es schließlich so weit. Der Rat der Stadt wurde von den Pfännern beherrscht und Halle erzielte endlich seine politische Autonomie vom Bistum Magdeburg.
Ursache für den Bau der Moritzburg
Doch so schnell gab die Opposition im Rat nicht auf. Sie verbündeten sich mit den erzbischöflichen Truppen und öffneten im Jahr 1479 die Tore der Stadt. Der 14-jährige Erzbischof Ernst von Wettin zog in Halle ein. Folgender Beschluss des Calber Landtages von 1479 besiegelte schließlich die Unfreiheit von Halle:
…sondern Verzug bei oder in Halle ein festes Schloss zu erbauen, um die Stadt besser in Gehorsam, Unterwürfigkeit und Ruhe zu halten.
Der Bau der Burg am Fluss Saale
Es gestaltete sich schwierig, festen Grund zum Bau der Burg außerhalb der Stadtmauer zu finden. Letztlich wurde man im Nordwesten der Stadt am Ufer der Saale fündig. Auf dem Areal der Stadtmauer
und des jüdischen Friedhofs wurden im Jahr 1479 mit den Vermessungs-Arbeiten begonnen. Ernst von Wettin legte 1484 unter dem Schutzpatron St. Mauritius den ersten Grundstein der Burg. Als Bauleiter verpflichtete man den Ostpreußen Peter Hanschke, Baumeister war hingegen Andreas Günther. Schloss Moritzburg kombinierte die Wehrzwecke einer Festung mit Wohnbedürfnissen eines repräsentativen Schlosses.
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Eine imposante Wehr-Anlage
Bereits im Jahr 1503 konnte der Wettiner Ernst in die imposante Vierflügelanlage im Stil der Spätgotik einziehen. Alle Kosten beliefen sich auf 150.000 Gulden, die hauptsächlich von
konfiszierten Solegütern der Pfänner stammten. Die trutzige Anlage von 72 x 85 Metern wurde von Wällen und Schanzen sowie niedrigen Bastionen umgeben. Der Innenhof war groß genug um große Festlichkeiten auszutragen. Nahe des Innenhofs befindet sich auch die Magdalenenkapelle. Sie wurde von Ulrich von Smedberg entworfen.
Moritzburg in ihrer Blütezeit
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts erlebte das Schloss seine wahre Blütezeit. Kardinal Albrecht von Brandenburg baute das Schloss zur prachtvollen Residenz aus und bezeichnete es gar als seinen Lieblingswohnsitz. In dieser Zeit wurde auch das Hallesche Heiligtum zusammengetragen. Dabei handelt es sich um eine
Sammlung von über 21.000 Einzelreliquien , der größten in Deutschland. Im folgenden Schmalkaldischen sowie dem Dreißigjährigen Krieg wechselte die Burg häufig den Besitzer. So zogen zeitweise die katholischen Heerführer Tilly und Wallenstein sowie der protestantische König Gustav Adolf hier ein. Es ging hin und her: 1637 brannte die gesamte Anlage nach einer längeren Belagerung durch die Schweden ab. Final sprengten die Truppen der Sachsen die Südwest-Bastion, um die Schweden wieder zu vertreiben.
Von einer romantischen Ruine zum futuristischen Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
Die Moritzburg blieb in der Folge eine Ruine und wurde bis auf die Kapelle nicht wiederaufgebaut. Um das Jahr 1680 wurde die Stadt Halle Teil Brandenburgs. In der Wehranlage entstehen daraufhin Lager, eine Brauerei sowie ein Paradeplatz.
Über ein Jahrhundert später kaufte der preußische Staat die Anlage für 24.800 Taler (1847). Zudem entstand um 1885 ein Museum in der Festung. Notwendige Reparaturen wurden durchgeführt und das Kunstmuseum der Stadt Halle zog im Jahr 1917 ein. Nach der deutsch-deutschen Wende gewann das spanische Architektenpaar Fuensanta Nieto und Enrique Sobejano den Wettbewerb zum Umbau des West- und Nordflügels (2003) . Ein futuristisches Metalldach überspannt fortan diesen Teil des Schlosses. Weitere Details findest zu den Umbauten findets du hier.
Anbei die Website des Kunstmuseum Moritzburg