Neben der Sankt Marien und Sankt Nikolai gehört die Georgenkirche zum dritten großen gotischen Gotteshaus in der Hansestadt Wismar.
UNESCO-Weltkulturerbes
Obwohl sie über keine Kirchentürme verfüg ist die St. Georgen Kirche vom Baukörper her sogar die größte der drei Kirchen. Seit 2002 steht sie auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Die dreischiffige Basilika verfügt über ein Langschiff (35 m) mit ergänzenden Seitenschiffen sowie über ein Querschiff. Der Chor- und Chorabschluss sind jedoch niedriger als das Langschiff. Insgesamt ist die Kirche 78 m lang und 44 m bzw. 57 m (Querschiff) breit. Aus Kosten Gründen erhielt St. Georgen jedoch nie eine eigene Kirchturmspitze. Somit blieb es bei einem 36 Meter hohen Turmstumpf, dessen Plattform mit einem Fahrstuhl zu erreichen ist.
- Querschiff mit Eingang
- St. Georg mit Strebebögen und St. Marien Tum im Hintergrund
- Modell der St. Georg Kirche
- St. Georg vom Marienturm aus
- Georgenkirche Wismar
Architektur der Georgenkirche
Sankt Georgen wurde als Pfarrkirche der Neustadt errichtet und namentlich erstmals 1255 erwähnt. Der Baubeginn der ersten Kirche an dieser Stelle geht auf 1270 zurück. Durch die Neustadt wurde die Stadtfläche vergrößert und man errichtetet die Kirche eben an der Stadtmauer der Altstadt, die in der Folge abgetragen wurde. Vom ersten Kirchenbau sind Teile im Chor erhalten geblieben. 1320 erfolgte der zweite Bauabschnitt mit einem dreischiffigen Chor im östlichen Bereich. Dem dritten Bauabschnitt ab 1404 verdankt die Georgenkirche ihr heutiges Äußeres. An den Außenwänden befinden sich glasierte Bänder mit Drachen und Dämonen. Als einzige Glocken sind die von Gerdt Bincke gegossene Uhrschlagglocke und Viertelschlagglocke im Dachreiter erhalten geblieben.
- Kreuzgewölbe
- Mittelschiff mit Aufzug am Ende
- Deckenfresken
- Bei Lichteinfall besonders schön
- Gewölbe
- Kreuzung Lang- und Querschiff
- Seitenschiff
Hauptaltar mit größtem Aufsatz im Ostseeraum
Die Kirche verfügt über den höchsten und wertvollsten Haupt- und Hochaltar im gesamten Ostseeraum. Der Altar von 1430 miss 10,50 Meter breit und 4,42 Meter hoch. 42 Heiligenfiguren befinden sich auf der Vorderseite und 16 Maltafeln auf der Rückseite. Das Retabel des Hochaltars ist der größte Altaraufsatz dieser Art im Ostseeküstenraum. Der Hauptaltar ist in der Nikolaikirche in Wismar zu besichtigen.
Ehemals vier Kirchenglocken
Der Westturm beherbergte einst vier Kirchenglocken. Die beiden größten stammten aus dem Jahr 1859 und wurden von Martin Hausbrandt, einem Glockengießer aus Wismar angefertigt. Gerdt Bincke erstellte hingegen bereits 1591 die dritte Glocke gefolgt von vierten Glocke von 1670 (Abraham Grot). Als einzige überstand die dritte Glocke den Zweiten Weltkrieg und dessen Einschmelzung bis diese beim Bombenangriff am Boden zerschellte. Einzig die kleineren Uhrenschlag-Glocken im Dachreiter (1581 von Gerdt Bincke) und die Viertelschlagglocke von 1489 sind erhalten geblieben (Kirche in Zurow).
Wiederaufbau
1945 erhielt die Georgenkirche zwei Treffer durch britische Luftminen, durch die sie schwer Schäden erlitt. Durch das zerstörte Gewölbe konnte man in den freien Himmel gucken, Türen und Fenster fehlten. Fortan verfiel die Kirche zur Ruine bis zur Wende 1989. 1991 erfolgte dann die erste Sanierung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.
Aufbauverein St. Georgen e. V.
In Folge der Sanierung konnte unter anderem 2005 das offene Dach geschlossen. 2010 wurde die Sanierung der Georgenkirche abgeschlossen die insgesamt 40 Millionen Euro kostete. 2014 konnte ein Fahrstuhl auf den 36 Meter hohen Turmstumpf eingerichtet werden. Von hier aus hat man einen großartigen Blick auf die Dächer der Stadt, den Hafen sowie die St. Nicolai Kirche. Der Aufbauverein Georgen sammelt Spenden zum Erhalt und für die weitere Restaurierung der Georgenkirche. Der Verein freut sich über Spenden oder neu Mitglieder. Informationen unter: www.aufbauverein-georgen.de
- Querschiff Ecktürme
- Türbogen mit Fabelwesen
- Fabelwesen an der Fassade
- Vom Aussichtsturm – St. Nikolai Kirche
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